Konzept Kita Löwenzahn

Das Fundament unserer pädagogischen Arbeit bildet das Konzept des ‚Situationsansatzes‘. Dem zu Grunde liegt die vielfach bewiesene Erkenntnis, dass sich Kinder von Beginn an ein eigenes Bild von der Welt machen. Sie nutzen dafür alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und finden vielfältige Ausdrucksweisen. Die Aneignung von neuem Wissen und Können ist mit dem unmittelbaren Erleben und Handeln verbunden.
Analog zum Konzept des Situationsansatzes markiert der Ausgangspunkt des Lernens das Leben selbst. Die Lebenswelt der Mädchen und Jungen, ihre Erfahrungen und Fragen, ihre unmittelbaren Erlebnisse und die Herausforderungen, die sich ihnen dabei stellen, bilden die Grundlage des Lernens. Unter Beachtung der Erkenntnisse zur frühkindlichen Entwicklung und Bildung verknüpfen wir die Bildungsanregungen mit bedeutsamen Erlebnissen und Erfahrungen der jüngeren und älteren Kinder.

Wir Erzieherinnen und Erzieher stellen uns den vielfältigen Themen und Fragen der Kinder, suchen gemeinsam mit ihnen nach Antworten und lassen uns dabei auf ihre eigensinnige Sicht von der Welt ein. Wir unterstützen ihren Forscherdrang und helfen ihnen, tiefer in die Dinge und Erscheinungen des Lebens einzudringen und arbeiten so zugleich systematisch an der Umsetzung der Bildungsbereiche der „Grundsätze elementarer Bildung“ des Landes Brandenburg.
Bei unserer täglichen Arbeit forcieren wir vor allem sieben zentrale Bereiche:

1. Körper und Bewegung:

Wir Erzieherinnen und Erzieher beachten die körperlichen Signale der jüngeren und älteren Kinder hinsichtlich ihrer Bewegungs- und Ruhebedürfnisse. Wir bieten den Kindern in allen Altersgruppen täglich viele Möglichkeiten zur aktiven Bewegung, um ihre motorische Entwicklung zu fördern.

 

  • So können sich die Kinder beispielsweise auf unserem Waldspielplatz vielfältig ausprobieren, klettern, springen, schwingen, schaukeln und vieles mehr erleben. Wir setzen diesem Probieren und Üben keine Grenzen durch unnötige Regeln, beobachten genau, wie weit die einzelnen Kinder sich ausprobieren und greifen nur im Notfall ein, wenn ein Kind Hilfe braucht.
  • Bewegungsspiele, Kreisspiele und Fingerspiele gehören zum ganz normalen täglichen Kita-Alltag. Wir Erzieherinnen und Erzieher nutzen mit jeder Gruppe mindestens einmal wöchentlich unseren Bewegungsraum zu gemeinsamen sportlichen Betätigungen.
  • Regelmäßige Wanderungen, Spaziergänge und Ausflüge sollen das Interesse für neue körperliche Herausforderungen wecken, sowie Ausdauer und Beharrlichkeit entwickeln.

2. Gesunde Ernährung:

Gesunde Ernährung wird in unserer Kita nicht nur durch die täglich frisch zubereiteten Mahlzeiten erlebt, sondern die Kinder können sich auch das nötige Wissen hierfür aneignen.
  • Kleine Projekte zeigen den Kindern ganz praktisch, was gesunde Ernährung ist. Vom Einkauf über die Zubereitung bis zum Verzehr sind hier die Kinder gefordert.
  • Sie erfahren, dass bestimmte Nahrungsmittel sehr gesund sind und deshalb bevorzugt werden, andere dagegen schaden können und deshalb nur ausnahmsweise gereicht werden, wie zum Beispiel Süßigkeiten.
  • Ältere Kinder lernen sich das Frühstück gemeinsam mit den Erzieherinnen zu zubereiten.
  • Vorbild für eine gesunde Esskultur ist uns besonders wichtig. Das Mittagessen ist für unsere Kinder eine ganz besondere Mahlzeit, da diese gemeinsam mit den Erziehern eingenommen wird. Hierbei sind wir Erzieher nicht nur Vorbild beim Verzehr der Mahlzeit, sondern auch bei der Vermittlung von Wissen über gesunde Ernährung, Tischsitten, Besteckhandhabung, und vielem mehr.
  • Kein Kind wird zum Essen gezwungen. Für Kindern aus anderen Kulturkreisen achten unsere Köche bei der Zubereitung der Speisen auf deren Bedürfnisse.
  • Getränke wie Tee (ungesüßt) oder Fruchtsaftschorlen und Wasser stehen den Kindern über den ganzen Tag frei zugänglich zur Verfügung.

3. Sprache, Kommunikation und Schriftkultur:

Kommunikation durchzieht kindliches Handeln überall und jederzeit. Auseinandersetzungen mit Themen und Fragestellungen finden meist in gesprochener und geschriebener Sprache statt. Sprachliche Bildungsprozesse herauszufordern, ist daher eine umfassende Aufgabe der pädagogischen Arbeit in unserer Kita. Wir Erzieherinnen und Erzieher:
  • pflegen eine direkte und individuelle Ansprache der Kinder und hören ihnen zu,
  • fördern bewusst die Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten im Sinnzusammenhang von Alltagssituationen, in der Projektarbeit und im Tagesablauf,
  • geben ihnen genug Zeit und Raum für ihre Mitteilungen,
  • sorgen dafür, dass Schriftzeichen und Zahlen in unserer Kita in allen Altersbereichen präsent sind und geben den Kindern so die Möglichkeit, z.B. ihren Namen an der Garderobe oder an der „Schatzkiste“ wiederzuerkennen und
  • lassen die Kinder ihre Arbeiten mit ihren Namen signieren.

 4. Musik:

Musik ist ein zentraler Bestandteil menschlicher Kultur und eine Grunderfahrung des Menschen. Musik und musikalische Praxis haben einen positiven Einfluss auf geistige, seelische und emotionale Entwicklung von Kindern, werden von ihnen aufgegriffen und eigenständig genutzt. Deshalb gehören Singen, Tanzen, Probieren einfacher Klanginstrumente und das Hören klassischer Musik zu unserem Kita-Alltag dazu. Wir Erzieherinnen und Erzieher:
  • pflegen unser Volksliedgut als einen Bestandteil unserer Kultur, greifen neues Liedgut auf und tragen es von Gruppe zu Gruppe weiter,
  • geben den Eltern die Möglichkeit, sich in der bereitliegenden Lieder- und Textsammlung zu informieren,
  • besuchen mit den Kindern Konzerte und Theatervorstellungen,
  • unterstützen die Kinder Gelerntes den Eltern, Großeltern und auch anderen Kindern vorzuführen,
  • sorgen dafür, dass in allen Gruppen die Klanginstrumente frei zugänglich sind.

5. Darstellen und Gestalten:

Darstellen und Gestalten gehören zu den Grundbedürfnissen der Menschheit und zu den frühen Tätigkeiten eines Kindes. Gestaltungsprozesse sind Erkenntnisprozesse. Sie stehen in einem wechselseitigen Verhältnis zur geistigen und körperlichen Entwicklung des Kindes. Wir Erzieherinnen und Erzieher:

  • sorgen für freien Zugang zu unterschiedlichen Materialien, welche es den Kindern jederzeit ermöglichen zu malen, zu basteln, und zu konstruieren,
  • helfen und unterstützen und geben Anregungen etwas Neues in Angriff zu nehmen,
  • bieten in unserer Kindergalerie die Möglichkeit Kinderarbeiten im ästhetischen Rahmen zu präsentieren. Die Kinder entscheiden mit uns gemeinsam, welche Arbeiten ausgestellt werden. Alle anderen Mal- und Bastelarbeiten werden in Mappen aufbewahrt bzw. den Kindern mit nach Hause gegeben.

6. Mathematik und Naturwissenschaften:

Das Ergründen von mathematischen Größen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen ist ein Prozess aktiver eigener Sinnkonstruktion, ausgehend von Sachverhalten der Alltags- und Umwelterfahrungen der Kinder. Überall in seiner Umwelt trifft das Kind auf Zahlen, Mengen und naturwissenschaftliche Phänomene, die es interessiert und mit denen es sich konkret und auf seine Art beschäftigen möchte. Deshalb werden wir Erzieherinnen und Erzieher:
  • die Neugier der Kinder wecken und sie zum Probieren und Experimentieren ermuntern,
  • durch Spielmaterial und Raumgestaltung das Sortieren, Vergleichen, Messen und Zählen garantieren,
  • außergewöhnliche Geräte und Materialien zur Verfügung stellen um die Neugier der Kinder zu wecken,
  • gemeinsam mit den Kindern Zusammenhänge und Erklärungen finden und dabei auch unsere Computer und das Internet nutzen.

7. Soziales Leben:

Die sozialen Beziehungen sind Grundvoraussetzungen aller Bildungsprozesse. Ohne soziale Beziehungen ist Bildung nicht möglich. Deshalb werden wir Erzieherinnen und Erzieher:
  • für die Kinder verlässliche und vertrauensvolle Bezugspersonen sein,
  • Respekt für die Individualität der einzelnen Kinder haben,
  • den Kindern ermöglichen, sich in der Kindergemeinschaft die Ziele der Ich-, der Sozialen-, der Sach-, und der Lernmethodischen Kompetenzen anzueignen,
  • mit Kindern gemeinsam Regeln für das Zusammenleben in der Kindergruppe aufstellen (Kinderkonferenzen),
  • den Kindern Raum geben, eigene Wünsche, Interessen, Bedürfnisse und Gefühle auszudrücken und sie für die Wünsche, Interessen, Bedürfnisse und Gefühle andere zu sensibilisieren.

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